Wednesday, 13 July 2011

Stefan Freund - Tertullian zur Sprachenfrage


Auch im westlichen Mittelmeerraum breitet sich das Christentum zunächst in griechischer Sprache aus. Mit der Missionierung unter lateinischen Muttersprachlern wird zunächst in Nordafrika, dann in Rom selbst und im ganzen Westen, Latein zur Sprache der Christen. Wie wird dieser Sprachwandel vom ersten uns umfassend erhaltenen christlichen lateinischen Autor reflektiert? Eine Durchsicht der Äußerungen zur Sprachenfrage, die sich in Tertullians Werk finden,  lässt einen erstaunlich hohen Pragmatismus erkennen: Ein Publikum, das Griechisch nicht beherrscht, muss in seinem Idiom, dem Lateinischen, angesprochen werden. Dass Griechisch die Sprache der Septuaginta, des Neuen Testaments und der Verbreitung des Christentums ist, bewirkt keine Hochschätzung, vielmehr wird das Griechische Bildungssprache in einem pagan determinierten Kontext gesehen.

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